Auswirkungen und Maßnahmen
In schwierigen Unternehmenssituationen gilt: Liquidität kommt vor Rentabilität. Daher muss bereits bei ersten Anzeichen für Veränderungen das Thema „Liquidität und Finanzierung“ auf dem Prüfstand stehen.
Schritt 1: Nüchterne Bestandsaufnahme der aktuellen Liquiditätssituation
Zunächst sollten Sie eine nüchterne Bestandsaufnahme der aktuellen Liquiditätssituation machen. Hilfreich dabei ist folgende Checkliste:
Checkliste: Bestandsaufnahme der aktuellen Liquiditätssituation
- Welche Kreditvereinbarungen bestehen für Kontokorrentkredite auf den Geschäftsgirokonten?
- Wie ist die aktuelle Ausnutzung dieser Kreditlinien – welche Reserven sind noch vorhanden?
- Wie ist die weitere Liquiditätsentwicklung zu erwarten:
- Welche Zahlungseingänge werden ausbleiben oder sich gegenüber dem Normalfall verzögern?
- Welche zusätzlichen Zahlungsausgänge werden ggf. anfallen?
- Welche Zahlungseingänge könnten beschleunigt werden?
- Welche Zahlungsausgänge könnten verzögert werden, ohne bestehende Vereinbarungen zu verletzen?
- Welche Lieferantenkonditionen könnten ggf. verändert werden, um die Liquiditätssituation zu entschärfen?
- Welche Investitionen können erst einmal zurückgestellt werden?
- Welche Entnahmen/Ausschüttungen können vorübergehend zurückgestellt werden?
Schritt 2: Gespräche mit Kreditgebern
Je nach Ergebnis von Schritt 1 kann es dann erforderlich werden, mit den Kreditgebern in Gespräche zu gehen. Hierfür wichtig sind aktuelle Auswertungen in Form von Jahresabschlüssen und BWA.
Schritt 3: Weitere Sofort-Maßnahmen (vgl. auch Newsletter vom 16.03.2020)
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der kurzfristigen Liquidität sind u.a.:
- Zeitnahe Fakturierung sämtlicher Lieferungen und Leistungen
- Eintreibung, Mahnung der fälligen offenen Forderungen
- Beschränkung des Einkaufs auf betriebsnotwendige Güter
- Ausweitung der Zahlungsziele bei Lieferanten, auch zu Lasten von Skontoerträgen
- Vorauskasse bei Kundenbestellungen
- Abschlagsrechnungen bei größeren Aufträgen und längeren Fertigungszeiten
- Sale-and-lease-back von Anlagegütern
- Fremdfinanzierung von geplanten Investitionen
- Vermeidung nicht betriebsnotwendiger Kosten
Vgl. dazu auch die Checkliste der LfA, die auch mittel- bzw. langfristige Maßnahmen enthält.
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